Die Funktion des Medical Science Liaison Manager ist für das Realisieren des vollen
medizinischen Potenzials eines Produktes von entscheidender Bedeutung. Sie
kooperieren mit externen Experten und Meinungsbildnern / Key Opionion Leadern.
Der Medical Liaison Manager schließt die Lücke zwischen dem
Pharmaaußendienst und dem klassischen Medical Advisor.
Idealerweise kann er auf hohem wissenschaftlichem Niveau
mit Entscheidern, Meinungsbildnern und Mitgliedern von
Gremien, Arzneimittelkommissionen und Qualitätszirkeln
kommunizieren.
Die Medical-Science-Liaison-Funktion ist - im Vergleich zu den
klassischen Funktionen wie klinische Entwicklung, Marketing und
Vertrieb - eine relativ neue Funktion in der Pharma-Industrie.
Seit etwa zehn Jahren gewinnt sie zunehmend an Bedeutung.
Es gibt in den USA tätige grosse Pharmafirmen, die Hunderte von
Aussendienstmitarbeitern entlassen haben und gleichzeitig Hunderte
von Medical-Science-Liaison-Manager (MSLs) eingestellt haben.
Manche bezeichnen MSLs auch als eine Art ausgelagerte Med.-Wiss.-
Abteilung, die die einzelnen Experten und Ärzte vor Ort besucht
und informiert, also feldbasiert arbeitet.
Medical Science Liaison Manager arbeiten auf der wissenschaftlichen
Schiene. Dies bedeutet: Sie informieren Ärzte über Therapieoptionen
und therapeutische Prinzipien. Sie erleichtert den Erfahrungsaustausch
zwischen Firma und Experten und unterstützen medizinische Fortbildungen.
Sie unterstützen die Entscheidungsfindung bei der Aufnahme neuer
Therapieprinzipien in regionale Arzneimittellisten und unterstützen
regionale Meinungsbildner-Netzwerke.
Im Gegensatz zum Aussendienstmitarbeiter verkaufen sie nicht
primär das unternehmensspezifische Produkt - was ihre Glaub-
würdigkeit erhöht.
Folgerichtig berichten die MSLs auch nicht an Marketing oder Vertrieb
sondern an "Medical Affairs" oder eine andere medizinische Abteilung.
Entsprechend wird ihr Erfolg auch nicht am Produktumsatz gemessen.
Typischerweise hört die Funktion des Medical Liaison Manager etwa
ein bis zwei Jahre nach Markteinführung eines Produktes auf.
Seine Funktion geht dann meist in den Verantwortungsbereich des Medical
Advisors oder des Produktmanagers oder des Aussendienstes über.
Der Medical Advisor wiederum kann bei "Medical" oder bei "Marketing"
angesiedelt sein. Natürlich kann der Medical Science Liaison Manager
in einer neuen Rolle auch selber diese Funktionen übernehmen.
Anzumerken ist, dass die Unterschiede in der Pharma-Industrie gross
sind und von Firma zu Firma variieren.
In Großbritannien gibt es inzwischen eine "Medical Science Liaison Association"
(MSLA) speziell für "field based Pharmaceutical-Industry Medical Department
Scientific Professionals".